Mathematische Zeichen zum kopieren.
Sonderzeichen – Die geheimen Schätze Ihrer Tastatur
Natürlich kann man schreiben, auch mit Tastatur – schließlich hat man in der Schule aufgepasst und die Tasten sind auf allen Geräten ordentlich beschriftet. Dort stehen die Buchstaben und Zeichen eigentlich für sich. Dafür braucht man nicht einmal das berühmte Zehn-Finger-System, denn theoretisch reicht schon ein wenig Gewöhnung. Der sichtbare Zeichensatz ist aber endlich und aus Platzgründen auch auf die wichtigsten Standardzeichen beschränkt. Manchmal reicht der vorhandene Pool an Zeichen und Textsymbolen einfach nicht aus – und dann kommen die unsichtbaren Zeichen ins Spiel, die Sie nur mit Hilfe kleiner Tricks in Ihren Text bekommen.
Was ist ein Sonderzeichen?
Eigentlich ist ein Sonderzeichen kein Geheimnis, sondern etwas ganz Alltägliches. Ein Sonderzeichen ist jedes Zeichen, das weder ein Buchstabe noch eine Zahl ist. Tatsächlich haben Sie von Ihrer Tastatur aus Zugriff auf viele Sonderzeichen: Selbst mit einem einfachen Komma oder Ausrufezeichen haben Sie ein Sonderzeichen verwendet. Gleiches gilt für Akzente, Klammern, Plus und Minus etc. Wozu also die ganze Aufregung? Denn es gibt weitaus mehr Sonderzeichen, als Ihre Tastatur Tasten hat – und viele gute Gründe, sie zu verwenden.
Warum brauche ich zusätzliche Sonderzeichen?
Manche Gründe für die Verwendung ungewöhnlicher Symbole sind sehr schwerwiegender Natur: Wissenschaftliche und technische Symbole, mathematische Formeln, fremdsprachige Wörter oder anspruchsvolle Fachausdrücke – sie alle erfordern die Verwendung besonderer Symbole für eine korrekte schriftliche Wiedergabe. Mit Hilfe solcher Sonderzeichen können Sie Ihrer deutschen Tastatur sogar Chinesisch beibringen – wenn Sie es verstehen. Aber es gibt auch weniger schwerwiegende Gründe, spezielle Symbole zu verwenden: Zu den verfügbaren Auswahlmöglichkeiten gehören freundliche Symbole wie Herzen oder Smileys, die einen Text, beispielsweise eine Mail- oder Chatnachricht, auflockern können, wenn gerade keine Emojis verfügbar sind. Ob Spiel oder Ernst: Spezielle Textsymbole sind eine rundum sinnvolle Sache – aber wie bekommt man sie jetzt eigentlich in seinen Text?
Die einfache Lösung: Symbole kopieren und einfügen
Manchmal kann das Leben ganz einfach sein, auch wenn es um die Verwendung besonderer Symbole geht. Wenn Sie spezielle Textsymbole für Ihren Text benötigen, gibt es einen besonders einfachen und unkomplizierten Weg: Sie können Symbole kopieren und einfügen, insbesondere die entsprechenden Symbole. Im Internet gibt es Vorlagen, die eine große Auswahl an Symbolen auflisten – mit dem berüchtigten Copy and Paste haben Sie im Handumdrehen das gewünschte Sonderzeichen im Text. Einfach das betreffende Element mit der Maus auswählen, Symbole kopieren und einfügen, und die Aufgabe ist gelöst! Diese unkomplizierte und praktische Methode hat einen kleinen Haken: Sie sind auf die Verfügbarkeit einer brauchbaren Vorlage angewiesen. Wenn es nicht zur Hand ist, können Sie keine Symbole kopieren und einfügen und müssen davon absehen, sie zu verwenden. Oder du schnappst dir einen kleinen aber feinen Trick und probierst es mit der richtigen Kombination oder kopierst einfach Symbole und fügst sie ein.
Mit der richtigen Tastenkombination zum gewünschten Sonderzeichen
Die gute Nachricht: Über eine spezielle Tastenkombination lässt sich nahezu jedes gewünschte Zeichen erreichen. Das Schlechte: Es gibt ziemlich viele mögliche Kombinationen, und sie sind nicht immer leicht zu merken. Leider lassen sich die Zahlen- und Buchstabenfolgen nicht zugänglich machen, sodass man um den Hinweis bzw. das Auswendiglernen der jeweiligen Kombinationen nicht herumkommt. Für die Verwendung der Kombinationsfolgen stehen zwei Systeme zur Verfügung: ASCII und Unicode.
Am Anfang war ASCII
ASCII ist die praktische Abkürzung für „American Standard Code for Information Interchange„. Dahinter steckt eine Zeichenkodierung aus dem Jahr 1963 (!) in 7 Bit, die aus insgesamt 128 Zeichen besteht, von denen 33 druckbar sind. Die druckbaren Symbole sind das lateinische Alphabet in Groß- und Kleinschreibung, die zehn arabischen Ziffern, einige Satzzeichen und das Leerzeichen. Nicht druckbare Symbole sind beispielsweise Tabulatoreinträge und andere Steuersymbole, die normalerweise nicht auf dem Bildschirm angezeigt werden. ASCII war zu Beginn des Computerzeitalters unangefochtener Standard und wird auch heute noch verwendet.
ASCII in der Praxis
Für die Vielzahl möglicher und notwendiger Sondertextzeichen ist ASCII eigentlich viel zu eingeschränkt, daher werden unterschiedliche Erweiterungen verwendet. Auf diese Ergänzungen des eigentlichen ASCII-Zeichensatzes kann nur indirekt über die herkömmliche Tastatur zugegriffen werden: Nämlich durch die gleichzeitige Eingabe von ALT und einer vierstelligen Zahlenfolge. Ein Beispiel bitte? Nehmen wir an, Sie wollen das auch im Deutschen gebräuchliche Fremdwort Œuvre schreiben. Dann brauchen Sie die Œ-Ligatur, die Sie auf jeder Tastatur vergeblich suchen werden. Wenn Sie aber die ALT-Taste gedrückt halten und gleichzeitig über den Ziffernblock die Ziffernfolge 0140 eingeben, erscheint der gewünschte Buchstabe Œ als Großbuchstaben auf dem Bildschirm. Mit ALT+0156 bekommt man das Ganze als Minuskel (Kleinbuchstaben). Ziemlich praktisch, oder? Die passenden ASCII-Codetabellen sind auf zahlreichen Seiten im Web zu finden. Stellen Sie sicher, dass Ihr Ziffernblock aktiviert ist, da die normalen Zifferntasten nicht funktionieren.
Noch mehr Flexibilität: Unicode
Nicht zuletzt durch die fortschreitende Globalisierung und die damit verbundene enge Verzahnung unterschiedlicher Kulturen mit ihren vielen individuellen Symbolen ist der Bedarf an Symbolen in den letzten Jahren stark gewachsen. Auch der erweiterte ASCII-Satz stößt an seine Grenzen und ist aufgrund seiner veralteten Architektur nicht mehr zeitgemäß. Daher wurde der UNICODE-Standard entwickelt, der nahezu beliebige Zeichen in allen Sprachen der Welt darstellen kann. UNICODE wird heute von allen modernen Systemen und Programmen unterstützt.
Unicode in der Praxis
Die Eingabe von UNICODE-Symbolen ist relativ umständlich und normalerweise nicht so einfach wie ASCII-Codes. Bei der weit verbreiteten Textverarbeitung Microsoft Word reicht die Zahl U+1234 gefolgt von der Tastenkombination ALT+C, um das jeweilige Zeichen anzuzeigen. In unserem Beispiel Œuvre wäre das U+0152; ALT+C. Also: U+0152 (in Word kann das Präfix U+ auch weggelassen werden) einfach an die gewünschte Stelle im Dokument schreiben, dann ALT und C gleichzeitig drücken – das Ganze funktioniert auch rückwärts, so kann man den UNICODE sicher herausfinden Symbol jederzeit. Weitere Optionen sind ein HTML-Editor oder die Zeichentabelle, mit der Sie UNICODE in Textverarbeitungen wie MS Word oder Open Office einfügen können. Die UNICODE-Tabellen finden Sie auch im Netz!
Mit Autokorrektur und Formeleditor zum gewünschten Sonderzeichen
Wenn Ihre Textverarbeitung über eine konfigurierbare Autokorrektur verfügt, können Sie auch automatisch einfügen, indem Sie eine manuell definierte Eingabe mit einem anderen Symbol gleichsetzen. Das funktioniert auch mit einem selbstgeschriebenen Makro, was etwas mehr Wissen voraussetzt. Sollte der sehr seltene aber durchaus mögliche Fall eintreten, dass ein bestimmtes Symbol auch im UNICODE nicht zu finden ist, kann man sich mit einem Formulareditor, wie er zB in Microsoft Word existiert, auch aus anderen Symbolen ein neues zusammenstellen.
Ein Zeichen, das nie sichtbar wird
Übrigens gibt es ein unsichtbares Sonderzeichen, das Sie auch nach Eingabe der richtigen Kombination nie sehen werden – das geschützte Leerzeichen. Damit überlisten Sie den Zeilenumbruch Ihrer Textverarbeitung und verhindern, dass eigentlich zusammengehörige Elemente getrennt werden – etwa bei der Angabe einer Seite. Wird das Leerzeichen zwischen dem Kürzel S. (für Seite) und der Seitenzahl als geschütztes Leerzeichen mit der Tastenkombination U+00A0 (U wie Unicode, schon vergessen?) eingegeben, werden beide Elemente immer nur gemeinsam verschoben. Dies ist auch sehr praktisch für mehrteilige Anreden, Titel und Abkürzungen. Nur das gezielte Kopieren ist mit dem geschützten Platz etwas schwierig – man sieht es einfach so schlecht.